Nach dem Unterricht machte sich die 6L am Dienstag, den 4. Juni auf den Weg zur Synagoge der Jüdischen Gemeinde, die ihre Heimat seit gut zehn Jahren in einem provisorischen Containergebäude mitten in der Innenstadt Potsdams gefunden hat. Gleich hinter der Garnisonkirche wurden wir vom Landesrabbiner Ariel Kirzon freundlich begrüßt und in den geräumigen Innenraum der Synagoge geführt, wo alle an einem großen Tisch Platz fanden … und die Jungen der Klasse als erstes gebeten wurden, den Kopf mit einer Kippa zu bedecken, wie es in einer Synagoge für alle männlichen Besucher üblich ist.
Der Vorsitzende der Gemeinde, Herr Kutikow, gab uns zunächst einen Einblick in die Geschichte der Potsdamer Gemeinde und ausgestattet mit einem schönen Kalender gingen wir dann mit Herrn Kirzon die großen jüdischen Feste im Jahreslauf durch. Besonders anschaulich und schmackhaft hat sich Pessach für uns eingeprägt, das Fest der ungesäuerten Brote: Großzügig wurden Mazzen zum Probieren verteilt. Aber auch der Versöhnungstag Jom Kippur und Rosch Haschana, das jüdische Neujahrsfest, waren für uns etwas Besonderes, weil an diesen Tagen der Schofar erklingt, ein uraltes Blasinstrument aus einem Widderhorn. Rabbiner Kirzon ließ uns die ungewohnten Töne hören, aber davon, dass es gar nicht so leicht ist, dem Horn Töne zu entlocken, konnte sich Elias überzeugen.
Mit dem Öffnen des Toraschreins und dem Lesen eines Abschnitts aus der kostbaren Torarolle neigte sich der Besuch seinem Ende zu. Unsere abschließenden Fragen beantwortete Rabbiner Kirzon geduldig, wir dankten für den interessanten Besuch und wünschten für den bald anstehenden Umzug in die neue Synagoge alles Gute.