Es lese niemand mehr heute, heißt es manchmal, junge Menschen seien ohnehin nicht mehr für Literatur zu begeistern und für Bücher in französischer Sprache schon gar nicht. Ach, wärt ihr doch dabei gewesen, ihr Skeptiker!
Im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (Brandenburg) diskutierten am 28. Februar 2018 14 Vertreter*innen von insgesamt sieben teilnehmenden Brandenburger Schulen anlässlich der Landesjury des Prix des lycéens allemands über vier französische Jugendromane.
Bei der Schuljury am 29.01.2018 hatte knapp der Roman „La folle rencontre de Flora et Max“ gewonnen, so berührt waren unsere sechs Schüler*innen von einem behutsamen Briefkontakt zwischen der, nach einem gewalttätigen Angriff auf eine Mitschülerin, im Jugendgefängnis sitzenden Flora und dem vom Schulsystem zermürbten Max, der nach Mobbingerlebnissen das Eingesperrtsein zu Hause vorzieht und lieber privat unterrichtet wird. Während Flora müde ist von ihrer Welt hinter den Stäben.
Ob wir es geschafft haben, diese Wahl auch auf Landesebene durchzusetzen? Hitzig wurde diskutiert – auf Französisch – und auch dieses Mal gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Verraten dürfen wir das Ergebnis erst nach der Wahl auf Bundesebene . Jetzt der Clou: Klara Tenhagen (Klasse 11) wurde nach ihren engagierten Beiträgen auserkoren, die Entscheidung der Schüler*innen aus Brandenburg im Rahmen der Bundesjury am 15. und 16. März 2018, die traditionell im Rahmen der Leipziger Buchmesse stattfindet, zu repräsentieren. 16 Schüler*innen werden dann – jedes Bundesland ist durch eine(n) Schüler*in vertreten – ihren Lieblingsroman küren. Dieser Roman wird vom Klett-Verlag finanziert ins Deutsche übersetzt.
Wer jetzt Lust auf Schmökerstunden hat, wende sich vertrauensvoll an den Fachbereich Französisch. Die vier Romane freuen sich auf interessierte Leser*innen.
Text: Ulrike Schneiderat (Fachbereich Französisch)