Biestiger Hexengesang und Lästerschwestern: Chorwoche in Wittenberg
Vom 14.09. bis zum 18.09 ging es für uns wieder auf Chorfahrt. Doch dieses Jahr war alles anders. Angefangen mit der Anreise, die nicht wie gewohnt mit dem Bus, sondern mit der Regionalbahn stattfand; bei schönstem Wetter traten wir den Weg zur Jugendherberge an der Schlosskirche in Wittenberg an.
Schon kurz nach der Ankunft dort wurde fleißig geprobt, jedoch mit Sicherheitsvorkehrungen. Abstand musste eingehalten werden, und jedes Mitglied trug eine Maske. Wenn der komplette Chor in einem Raum versammelt war, sogar beim Singen. „Findet euren Weg, aber nie durchs Fenster“, war eine der wichtigsten Regeln, die gleich ‚mal beim Besuch des Schulleiters gebrochen wurde. Glücklicherweise war er es aber selbst, der fröhlich durchs Fenster hineinspazierte, um uns zu begrüßen.
Die Chorfahrt zeichnete sich durch einen ziemlich strikten Tagesablauf aus: Essen, Frühsport, Probe, Essen, Probe, Essen, Probe, Nachtruhe. Dementsprechend konnten wir aber auch sehr viel aus dieser Woche mitnehmen. Herr Salge lehrte den Frauenstimmen beispielsweise wie biestiger Hexengesang zu klingen hat und aus den Bässen wurden „coquette“ Lästerschwestern.
Mittwoch und Donnerstag wurde unsere Tagesroutine durch die Anwesenheit von einigen ehemaligen Chormitgliedern versüßt. Ein Teil von ihnen hatte sogar die Ehre, uns beim Kulturprogramm zu begleiten, das bei einer richtigen Chorfahrt natürlich nicht fehlen darf. So bekamen wir am Donnerstag eine Führung durch die Schlosskirche, in der wir abschließend auch noch etwas vorsingen durften, ehe wir feierlich und wie gewohnt mit „Alta Trinita“ wieder aus der Kirche auszogen. Die Krönung dieses Tages war jedoch der bunte Abend. Selbst komponierte Stücke rund um den Chor, ein Rapbattle „Brazda vs. MC Salge“ sowie gemeinsames Spielen und Tanzen bildeten einen schönen Abschluss der Chorfahrt.
Freitag hieß es dann Abschiednehmen. Nach der letzten Chorprobe wurden Süßigkeiten und Lutherrosen verteilt. So auch an die ehemalige Chorsängerin Charly, die uns die ganze Woche begleitet hatte und der mit tosendem Applaus für ihre Unterstützung der Chorfahrt gedankt wurde. Anschließend machten wir uns singend auf den Rückweg. Etwas müde, leicht heiser – aber glücklich – kamen wir nachmittags schließlich wieder in Potsdam an.
Text: Emma Pilnei und Fiona Diener