Bereits der deutsche Dichter Matthias Claudius wusste: „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ Von ihrer (für manche ersten) Klassenfahrt haben die SchülerInnen der Klasse 5L sicher viel zu erzählen gehabt, nachdem sie nach fünf Tagen am 24.09.21 ihren Eltern am Potsdamer Hauptbahnhof wieder in die Arme fielen.
Geografisches Ziel der diesjährigen Kennenlernfahrt war das am Ruppiner See gelegene Jugenddorf und Gut Gnewikow, pädagogisches Ziel die Stärkung der Klassengemeinschaft.
Am ersten Tag lud eine Rallye in selbstgewählten Gruppen durch den Ort dazu ein, Gnewikow zu erkunden und erste Problemlösungsstrategien zu entwickeln. Abends bildeten sich auf den Zimmern gemütliche Lesekreise, aus denen Buchtipps hervorgingen.
Von Dienstag bis Donnerstag führten Oli und Jonas von den „SchattenSpringern“ die Klasse durch ein erlebnispädagogisches Programm. Bezeichnend für den zweiten Tag war ein Seil. Im wahrsten Sinne des Wortes mussten nicht alle an einem Strang ziehen, sondern unter dem geschwungenen Seil hindurchlaufen – erst grüppchenweise, schließlich zu sechsundzwanzigst. Die Floßbauaktion am dritten Tag war besonders eindrücklich. Einerseits musste in zufällig entstandenen Gruppen aus vier Kunststofffässern, zwei mit Löchern versehenen Latten, Bambusbohlen der Anzahl der Gruppenmitglieder entsprechend sowie 20 Schnüren ein schwimmfähiges Floß entstehen, andererseits durfte später aus allen zur Verfügung stehenden Materialien ein Floß gebaut werden, das 26 SchülerInnen trägt. Es ging weniger um das ufernahe Fahren mit dem Floß auf dem Ruppiner See, sondern vielmehr um den Austausch von Bauideen und damit um gelingende Zusammenarbeit im Team. Und so zeigte sich, dass es einer Gruppe ohne Weiteres gelang, ein schwimmfähiges Floß zu konzipieren, während den anderen Gruppen ihre ersten Fahrversuche mit einem Fall ins kühle Nass in Erinnerung bleiben werden. Beim Bau des Klassenfloßes konnte mit den zuvor gewonnenen Erfahrungen aus dem Vollen geschöpft werden. Auch dieses Gefährt hielt trotz einiger vergessener Paddel dem See stand. Am vierten Tag stellten sich die SchülerInnen verschiedenen Herausforderungen, von denen ihnen Horst, die Klobürste, wohl am ehesten im Gedächtnis geblieben ist.
Übrigens: Mittwochabend am Lagerfeuer, begleitet durch Herrn Lehmann mit der Ukulele, und vor jeder Mahlzeit, begleitet durch Herrn Lehmann am Klavier, wurde gesungen – Kirchenlieder wie „Möge die Straße“, „Für immer Kind“ aus dem Opernprojekt und auch der Ohrwurm der Woche „Alles nur geklaut“ von den Prinzen, das sogar noch auf der Rückreise im Zug ohne instrumentale Begleitung voller Enthusiasmus erklang.
Text und Foto: Tina Zerbe