Kurrende-Singen des Kinder- und Jugendchors am 13. Dezember
Am späten Dienstagnachmittag fühlten wir uns selbst ein wenig als Teil der Weihnachtsgeschichte, als wir, eine alte Hermannswerderaner Tradition wiederaufleben lassend, der großen Kälte trotzend, mit den Mitgliedern des Kinder- und Jugendchores und einem fahrbaren Klavier (unserer Krippe) über die Insel zum Kurrende-Singen loszogen. Oder aber, um es mit den Worten eines unserer Chorsänger zu sagen: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Chorleiter Salge ausging, dass alle Chorkinder die Bewohner*innen und Mitarbeitenden der Insel-Einrichtungen mit ihrem Gesang erfreuen sollten. Und dieses Kurrende-Singen war nicht ganz das allererste, aber es geschah zu der Zeit, da Herr Berling der Schulleiter in Hermannswerder war. Und mit einem Klavier auf Rollen zogen sie los zur Verwaltung der Insel, dass sie sich schätzen ließen und die Einrichtungen der Insel mit ihrem Gesang erfreuten.“
Bei der Schätzung kam heraus, dass die Zahl der Anwesenden auf beiden Seiten aufgrund krankheitsbedingter Widrigkeiten doch deutlich geringer ausfiel, als es unter normalen Umständen der Fall gewesen wäre. Das hielt uns aber nicht davon ab, aus voller Kehle Weihnachtslieder zu schmettern und auch den Liederwünschen der Mitarbeitenden in der Verwaltung und der Bewohner des Altenheims und des Hospizes eifrig nachzukommen.
Es wurde mit eingestimmt in „Lasst uns froh und munter sein“, „Tochter Zion“, „Stern über Bethlehem“, „O du Fröhliche“ und noch viele weitere Weihnachtslieder. Aufgrund der nach wie vor pandemischen Bedingungen und zum Schutz der Bewohner*innen mussten wir unsere Stimmen von draußen erklingen lassen, was der allgemeinen guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. Zum Dank erhielten wir -statt Weihrauch Gold und Myrre- (Schokoladen-)Weihnachtsmänner, Applaus und Zimtsterne. Trotz einiger vor Kälte geröteter Gesichter und Hände war es eine schöne Erfahrung, die wir im nächsten Jahr gerne wiederholen würden.
Text und Fotos: Anna Lohs