Fortbildungsreisen für Kolleg*innen von 2019-2022
Fit für interkulturelle Kommunikation
Im Januar war die dritte Fortbildungsrunde im Rahmen von Erasmus + abgeschlossen, die Leiterin des Fortbildungsprojektes für Lehrer*innen Dr. Anna C. Naumann berichtet:
Nun schon zum dritten Mal konnten Kolleg*innen in europäische Fortbildungsinstitute reisen, um einen vierzehntägigen Teacher-Training-Kurs zu besuchen. Wie aus den einzelnen Feedbacks der Teilnehmer/innen hervorgeht, waren diese Reisen mit großem persönlichem und didaktischem Gewinn verbunden. Unter dem Motto „Fit für interkulturelle Kommunikation“ besuchten die Teilnehmer*innen führende europäische Fortbildungsinstitute mit länderübergreifender Reputation auf hohem Niveau.
Etimalta, das Institut auf der Insel Malta, hat sich auf Methodology und Didaktik der englischen Sprache konzentriert. Da Reisen nach Großbritannien durch Erasmus+ – seit dem Brexit – nicht mehr gefördert werden, ist Etimalta existentiell für die Fortbildung von Englischlehrer*innen geworden. Unser Fachbereich Englisch hat von den Angeboten erheblich profitiert. Aber nicht nur für Englischlehrer*innen sind die Fortbildungen dort interessant, auch Lehrer*innen anderer Fächer profitieren von den Angeboten, ihre Sprachkenntnisse zu intensivieren, was immer wichtiger wird in einer Welt des internationalen Austausches.
Auch die französische Sprache ist für unsere Schule profilbildend. Am Institut Cavilam Vichy, einer der profiliertesten Fortbildungseinrichtungen Frankreichs konnten sich unsere Französischlehrer*innen weiterbilden und andere Lehrer*innen ihre Französischkenntnisse erweitern, um für internationalen Austausch auch sprachlich gewappnet zu sein.
Die Teacher Academy mit Sitz in Florenz und Dependancen in mehreren europäischen Ländern hat inzwischen schon viele Lehrer*innen unserer Schule mit ihren kreativ ausgerichteten Kursen begeistert. Hier werden didaktische Fähigkeiten fachübergreifend vermittelt sowie wertvolle Tools für Konfliktmanagement erprobt, welche man in allen Fächern gebrauchen kann.
Teilnehmer*innen der letzten Fortbildungsrunde:
Leif Berling, Ruth Gramann, Hannes Immelmann, Kristin Kolbe, Kerstin Morling, Anna C. Naumann, Natalie Robbins, Ulrike Rüss
https://www.teacheracademy.eu/
An früheren Projekten nahmen teil:
Hans Joachim Brinkmann, Sabine Commichau, Bettina Grothe, Dirk Hergemöller, Bettina Klingebiel, Verena Lakotta, Dirk Lange, Dr Ria Nolte, Katrin Sachse, Matthias Salge, Ulrike Schneiderat, Sebastian Schneider, Dr Anna Vazaki
https://www.anglolang.com/ seit dem Brexit leider nicht mehr möglich über Erasmus+
https://www.teacheracademy.eu/
Text: Anna Naumann (Projektleiterin Erasmus+)
Berichte einiger Teilnehmer*innen
After a two year wait due to the Corona pandemic, Kristin Kolbe and Ruth Gramann travelled to Vichy to attend an intensive two-week C2 French course at the Cavillam Centre as part of the Erasmus programme. The course was a good reminder of how exhausting sitting behind a desk for a whole day can be, but it was also wonderful for them to be immersed in the French language again.
As part of the course, they went on a trip to Clermont Ferrand where they did a scavenger hunt and found out some more about this university town which was the starting place of the First Crusade (1096 – 1099) under the direction of Pope Urban II. The black, volcanic rock of the cathedral was chilling, especially on entering the cathedral, where one was engulfed in darkness.
It was also fascinating to find out more about Vichy which had been the capital of the collaborative French government during the Nazi occupation of France. Vichy was chosen as the capital because of it being a spa town with 250 hotels which could host government officials and also because of its up-to-date telephone system.
They thoroughly enjoyed their stay and came back to Potsdam inspired and refreshed!
Ich habe vom 05.07.2021 bis zum 16.07.2021 am Kurs „The Creative Classroom: Tools and Tips for Language Teachers (English or other Languages“) in Florenz teilgenommen.
Der Kurs umfasste insgesamt 50 Unterrichtsstunden und wurde in der ersten Woche von Lucy Tasca und in der zweiten Woche von Sheila Corwin durchgeführt. Ich blicke sehr gerne auf diese Zeit zurück, in der ich sehr viel über kreativen Englischunterricht gelernt habe und nutze mein Gelerntes auch heute noch für meinen Unterricht.
Besonders gut gefallen hat mir die geringe Teilnehmerzahl pro Kurs, was allerdings an den Pandemie-Auflagen lag. Normalerweise ist die Anzahl der Teilnehmer pro Kurs höher. Es war jedoch in diesen Kleingruppen möglich, intensiv miteinander zu arbeiten. Sehr interessant waren auch die Teilnehmer aus den verschiedenen Ländern und den diversen Schulsystemen.
Florenz als Stadt ist natürlich ein Juwel und voller Vielfalt. Dadurch, dass der Kurs mal am Vormittag und mal am Nachmittag stattfand, konnte ich Florenz zu allen Tages- und Nachtzeiten erkunden. Mal mit dem Erasmus-Programm, mal individuell mit den Teilnehmern und auch alleine.
Ich kann diese Fortbildung nur empfehlen und danke Anna Naumann außerordentlich für die Organisation.
Natalie Robbins
Mein Interesse an der Stadt Barcelona galt vorrangig der Architektur Gaudis und darin, einen Ansatz zu bekommen, wie diese so vielseitige Stadt mit einer Gruppe Interessierter entdeckt werden könnte. Die Sagrada Familia, der Park Güell, die Casa Mila, Casa Battlo, der Palau de Musica und andere Sehenswürdigkeiten, die ich bis dahin nur aus Büchern oder Filmen kannte, sind, wenn man sie in Natura betritt und betrachtet, um vieles beeindruckender als jede Vorstellung, die ich mir davon gemacht hatte.
Der erste Kurs (18.04.-23.04.22) : Konfliktmanagement, emotionale Intelligenz und Mobbingprävention
Unterrichtet wurden wir in den kleinen Räumen der Teacher Academie, die sich mitten im Zentrum der riesigen Stadt befindet. Umgangssprache war in den Kursen durchweg English. Die TN kamen hier aus Holland, Rumänien, Deutschland.
Wir wurden sehr freundlich begrüßt, und die erste Woche war inhaltlich sehr komprimiert. Viele Inhalte und Bespiele, dazu auch Übungen zu zweit machten den Inhalt anschaulich und lebendig. Sehr viel Fachwissen mit gut nachvollziehbaren Folien und Grafiken, auch kleine Filme zu konkreten Situationen, die dann besprochen wurden. Auch durften wir Teilnehmer*innen Bespiele beschreiben, die dann diskutiert wurden. Wahlweise war die Besichtigung eines besonderen Bauwerkes mit Führung in dem Kurs inbegriffen. Ein Rollenspiel am letzten Tag, in dem es um Lösung von Konflikten ging, die vorgegeben wurden, fand ich einen sehr beeindruckenden Abschluss dieser ersten Woche. Sie war sehr voll von Impulsen und Anregungen, mit Situationen im Klassenzimmer, die schwierig sind, umzugehen.
Kurs 2: Experiential Learning in Barcelona: Sustainable Tourism and Travel Psychology in Practise (25.04.-29.04.22)
Die Teilnehmer*innen in dieser Woche kamen aus Frankreich, Tschechien, Spanien und mir als einzige Deutsche. Die zweite Woche startete jeden Morgen im Raum der Academie, dann gingen oder fuhren wir jeden Tag eine andere Route durch die Stadt. Toni, ein sehr weltoffener, unkonventioneller „ Stadtführer“ gab uns vor Ort ganz lebendige Anregungen, einen Stadtteil oder ein Viertel solch einer beeindruckenden Stadt mit einer Gruppe zu erobern. Zuerst ging es in einen Botanischen Garten, in dem wir die Aufgabe bekamen, einen Ort genau zu betrachten, zu zeichnen und uns dazu Notizen zu machen, diese stellten wir dann der Gruppe vor. Eine zweite, alternative Stadtführung ging in ein Szeneviertel von Barcelona, wo wir um das Museum für moderne Kunst MACBA mit Studierenden und Künstlern sprachen, die von ihrem Leben und Arbeiten in dieser Stadt erzählten. Dann ging es weiter in ein typisches Restaurant e.t.c. Am dritten Tag eroberten wir den Parc Gyell auf einem alternativen Weg durch Gärten und Sandwege mit Beobachtungen der Vegetation und alternativer Lebensformen in dieser großen Stadt. Toni gab uns sehr persönliche Eindrücke über sein alternatives Leben in der Stadt mit Familie. Zwischendurch und an Wochenenden blieb genügend Zeit, zu zweit oder allein Dinge zu besuchen, die einen interessierten. Ein Ausflug in das Kloster Montserrat in den Bergen war für mich auch sehr beeindruckend. Diese Reise und Ausbildung waren für mich eine ganz große Überraschung in der Form und dem Inhalt.
Ich bin so voller neuer Eindrücke und reich beschenkt wieder nach Hause gefahren und so dankbar, dass mir das so ermöglicht wurde. Diese Stadt kann ich nur jedem empfehlen, der sie noch nicht kennt.
Ulrike Rüss
Bericht zu meiner Fortbildungsreise über ERASMUS+ zum ETI MALTA vom 3. bis 17. Oktober 2020
Das Executive Training Institue Malta in der Stadt St. Julians ist vorrangig ein Sprachinstitut, das neben reinen Sprachkursen auch internationale Lehrerfortbildungen anbietet. Hier besuchte ich einen einwöchigen Kurs „Fluency and English Language Development“, der hauptsächlich als Sprachfortbildung gedacht war. In der zweiten Woche besuchte ich den Kurs „Brush up your teaching skills – Language teaching methodology“, in dem es um die Diskussion von Methoden des FS-Unterrichts ging und in dem neue Wege erprobt werden konnten.
Neben der unmittelbaren Arbeit im Institut (Unterricht jeweils Mo-Fr, 9.00-15.00 Uhr) gab es durch das ETI Malta organisierte, aber auch frei zu gestaltende landeskundliche Angebote, die ich intensiv wahrnehmen konnte. Beide Kurse waren für mich durchaus gewinnbringend. Obwohl das Sprachniveau des „Fluency“-Kurses unter den Erwartungen lag, gab es auch hier interessanten sprachlichen und methodischen Input (Role-play; Landeskunde; Sprachspiele etc.). Der Methoden-Kurs fand – pandemiebedingt – als One-to-one-Tutorial statt, der Austausch mit der unterrichtenden Lehrkraft war dadurch sehr intensiv. Mir wurden eine Fülle an Materialien zur Verfügung gestellt, das anvisierte Forum zum Austausch zwischen Englisch-Lehrer*innen verschiedener Länder entfiel aber entsprechend. Es war erfrischend, praxisnah über traditionelle Lehrmethoden zu reflektieren, sich über digitale Angebote auszutauschen und auch Feedback-Methoden zu erweitern. Die Bedeutung einer Fortbildung im englischsprachigen Raum sollte nicht unterschätzt werden. Vor allem die geschichtlichen und kulturellen Bezüge zu Großbritannien sind allgegenwärtig, die englische Sprache ist hier weitgehend authentisch. Die touristische Attraktivität der Insel(n) unterstützt die positive Arbeitsatmosphäre. Nicht zuletzt motiviert die professionelle Art, in der das ETI Malta arbeitet – mit hoch motivierten und sehr kompetenten Dozenten und Dozentinnen. Ich bedanke mich ausdrücklich für zwei sehr inspirierende Wochen!
Hannes Immelmann