Wann kann man schon mal den Herzschlag eines Wasserflohs untersuchen?
Am 13.06.2017 traten wir, der Biologiekurs 11 von Frau Heinze und Herrn Schirrmeister, eine Exkursion in den Botanischen Garten der Universität Potsdam an. Unter „fachmännischer“ Leitung von zwei sympathischen und motivierten Biologiestudententinnen führten wir dort zwei Experimente zum Thema Temperatureinfluss auf die Körperfunktionen von Tieren durch.
Zunächst untersuchten wir unter dem Mikroskop, was die Herzfrequenz eines Wasserflohs mit der Umgebungstemperatur zu tun hat. Es war durchaus eine neue Erfahrung, mit lebenden Objekten zu arbeiten, die sich schon in der Vorbereitung als etwas knifflig herausstellte. Wie zum Beispiel fängt man einen Wasserfloh ohne gleich ganze Heerscharen der Spezies in seiner Pipette zu haben?
Das zweite Experiment beschäftigte sich mit Goldfischen, die in verschieden temperierten Wassergefäßen schwammen. Hier galt es, die Öffnungsbewegungen der Kiemendeckel zu zählen. Auch diese Aufgabe schien zunächst einfach, aber so mancher Goldfisch flitzte in seinem Glas so schnell herum, dass einem nach 30 Sekunden die Augen wehtaten. Die finale Auswertung ergab eine Bestätigung der bereits allseits bekannten RGT-Regel (Bei einem Temperaturanstieg um 10°C verdoppelt bis verdreifacht sich die Geschwindigkeit von chemischen Reaktionen).
Trotz der (zugegeben aushaltbaren) Unannehmlichkeiten – wie sagt man seinem Lehrer, dass man gerade einen Wasserfloh zur Strecke gebracht hat? – hat sich diese Exkursion für uns alle gelohnt. Wir haben gelernt, wie man von einer praktischen Herangehensweise auf allgemein gültige Formeln schließen kann und was man dabei beachten muss. Und das anhand nied-licher Goldfische und kleiner, schutzloser Wasserflöhe. Exkursionen sind und bleiben nun einmal die beste und spannendste Methode, den Unterrichtsstoff zu wiederholen und zu vertiefen!
Text: Lotte Käferstein, Kl. 11