Es war an einem kühlen Sonntagmorgen. Der Wind pfiff eisig durch den Potsdamer Bahnhof, als wir aufeinander warteten, um unseren Schüleraustausch nach Polen anzutreten. Uns stand eine lange Reise bevor, mit Abenteuern, neuen Erfahrungen und Situationen voller Spaß. Auf der Hinreise lief alles problemlos und man konnte die Aussicht auf das Elbtal aus dem Zugfenster genießen. Freundlich und gespannt wurden wir dann am Bahnhof in Cieszyn erwartet, von Gastfamilien, Schülern und auch ihren Lehrern. Von der tschechischen Seite der Stadt lösten wir uns dann recht schnell auf, sodass jeder ein erstes Kennenlernen in der eigenen Gastfamilie auf polnischer Seite der Stadt genießen konnte. Etwas übermüdet wurde ein reichlich gedeckter Tisch vorgefunden, man meinte es gut mit uns! Andere liefen sich schon nach kurzer Zeit wieder auf dem Marktplatz über den Weg. Am nächsten Morgen empfing man uns dann in der Schule, eine kleine aber zentral gelegene evangelische Schule in bunten Farben. Erste Kennlernspiele wurden von den polnischen Schülern organisiert, sodass wir schnell der polnischen Sprache mächtig waren – naja, zumindest konnten wir ausdrücken, wer wir sind und dass das Essen gut schmeckte, was zum Mittagessen auch schon benötigt wurde. Es gab Pierogi. Auf einem Picknick am Nachmittag konnten wir dann ohne Aufsicht der Lehrer das Beisammensein genießen und den Tag nett ausklingen lassen. Der nächste Tag verlief zum Großteil in Krakau, einer Stadt mit riesigem Marktplatz und einer intensiven Stadtführung, bei der man ein Gefühl für die Geschichte dieser schönen Stadt bekam. Snack-Ausflüge durften natürlich auch nicht fehlen, genauso wie das großstädtische Shopping. Geschichtlich blieb es auch am nächsten Tag, nachdem der Sportunterricht mit Spielen das Teambuilding auflockerte, erst die Führung durch die Kirche neben der Schule in Cieszyn und dann durch die Fahrt nach Auschwitz (Birkenau). Während in der Kirche die beeindruckenden Verzierungen in Erinnerung blieben, begleitete uns eine schockierte und achtsame Stimmung in dem riesigen Lager, dessen Größe und Grausamkeit sich nur schwer in Worte fasse lässt. Da war der nächste Tag an der frischen Luft genau richtig zum Durchatmen. Bei einer Bergwanderung musste natürlich getestet werden, ob die Bob-Bahn sich gut fahren lässt. Beim anschließenden Grillen aßen wir uns satt, um genügend Kraft für den Abstieg zu haben. Sich kullern zu lassen, wäre etwas steinig gewesen. Auf der Rückfahrt konnten wir dann noch ein bisschen Sightseeing in Prag erleben und uns für die Weiterreise stärken.