Am 18. Juni 2024 unternahmen wir, die 8L, eine spannende und lehrreiche Exkursion zum Landgericht Potsdam. Ziel der Exkursion war es, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Arbeit eines Gerichts zu geben, mit all seinen beruflichen Facetten und ihnen die Anwendung des Jugendgerichtsgesetzes (JGG) näherzubringen. Dies war besonders spannend, da ein Fall verhandelt wurde, bei dem der Angeklagte über 18, aber unter 21 Jahre alt war, sodass die Richterin selbst entscheiden kann, ob sie das Jugendgerichtsgesetz oder bereits das Erwachsenenstrafrecht einsetzt.
Pünktlich um 08:00 Uhr trafen wir vor dem imposanten Gebäude des Landgerichts Potsdam ein. Bereits nach wenigen Minuten wurden wir in Empfang genommen und erhielten Zeit für eine erste Erklärung des Falls und allgemeine Informationen zum Strafrecht. Dabei wurde den Schülern das Fachwissen aufgefrischt und sie konnten bereits erste Fragen loswerden. Nachdem die Sicherheitsschleuse geöffnet war, ging es endlich los. Wir waren bereits ganz aufgeregt, was uns nun erwarten wird.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, bedingt durch die flughafenähnliche Sicherheitsschleuse, gingen wir zusammen zum Gerichtssaal. Dort nahmen wir Platz, um einer Verhandlung beizuwohnen, die unsere Spannung wohl weit übertreffen würde, wobei gleich mehrere Anklagen verhandelt wurden, die jedoch in ihrem Umfang und in der weiteren Verhandlung so spannend für uns waren, dass wir regelrecht mitgerissen wurden und dem Prozess bis zum Ende aufmerksam folgten. Im Gericht ging es schlicht gesagt einfach heiß her, es wurde rege verhandelt, was in der Tiefe der Beschreibung zu weit führen würde. Die Verhandlung begann mit der Vorlesung der Anklageschriften, wobei bereits hier ein paar von uns schmunzeln mussten, was es jedoch zu verbergen galt. Wir verfolgten gespannt die Befragungen der Zeugen und die Ausführungen der Beteiligten. Besonders Widersprüche in Aussagen konnten wir gut mitverfolgen, da wir die ganze Zeit im Saal saßen, was zu anschließenden Fragen und einem regen Austausch unter uns führte. Aufgrund des Umfangs mit vielen Zeugenvorladungen konnten wir den Fall nicht bis zum Ende weiterverfolgen, denn es wurde warm, sehr warm und wir waren nach knapp 6 Stunden mit kleineren Unterbrechungen echt etwas k.o.. Somit entschlossen wir uns, gemeinsam noch ein Eis auf dem Heimweg einzunehmen, wobei da gar nicht mehr aufgehört werden konnte, über all das Spannende und Erlebte zu sprechen, was uns so unterhielt oder einfach erlebnisreich war. Einige von uns zeigten sich beeindruckt von der Komplexität des Gerichtsverfahrens. Das Urteil wird erst im Juli verkündet, wobei wir den Ausgang der Verhandlung noch besprechen werden, da natürlich großes Interesse vorliegt, wie es mit dem Fall nun weiterging.
Die Exkursion zum Landgericht Potsdam war ein voller Erfolg und ist der Planung einer beteiligten Mutter zu verdanken, der wir unseren herzlichsten Dank aussprechen wollen, dass sie uns das möglich gemacht hat. Sie bot uns nicht nur einen praxisnahen Einblick in die Arbeit des Gerichts, sondern verdeutlichte auch die Wichtigkeit von Gerechtigkeit und Erziehung im Jugendstrafrecht. Wir danken dem Landgericht Potsdam für die freundliche Aufnahme und freuen uns auf weitere spannende Exkursionen.
Ihre 8L