Einen Tag im EU-Parlament

Es ging heiß her! Nach einer kurzen Willkommensrunde und einer Einführung in das Projekt der Entscheidungsfindung im EU-Parlament wurden auch schon die Rollen verteilt: Unterschiedliche Nationen in unterschiedlichen Fraktionen. Nah an der Realität waren verschiedenste Fraktionen vertreten von links nach rechts – von liberal zu konservativ!

Während sich die einen gut mit ihrer Rolle politische identifizieren konnten, mussten andere über ihren politischen Schatten springen und sich in extremeren Positionen erst einfinden. Das Thema war dabei vorgegeben, im Bereich der Energie sollte es um nachhaltige Energiegewinnung und stabile Energiesicherheit in der EU und ihren Mitgliedsstaaten gehen. Dabei splitteten sich die Fraktionen in unterschiedliche Schwerpunkte. Im linken Spektrum wurde das Ziel gesetzt, die Klimakrise einzudämmen, während konservative Fraktionen besonders die Wirtschaft im Fokus hatten. Die Folge war klar, es wurde hitzig diskutiert, rhetorisch gewandt argumentiert und schlussendlich festgestellt, dass es sich mit den Populisten wie im wahren Leben verhält: die Fakten hielten sich in Grenzen, während Floskeln und Charisma im Vordergrund standen. Interessant war auch zu beobachten, dass sich das rechte Spektrum ignoriert fühlte, obwohl sie die meiste Redezeit beanspruchten und hitzig konterten.

Im Nachgang berichteten Schüler, die die EKR und ID vertreten sollten, dass sie kaum Fakten und Zahlen zur Grundlage ihrer Rollenkarte hatten und für die Energiediskussion laut ihrer Rollenkarte ein wesentlicher Aspekt die Migration war. Dabei fiel es diesen Schülern schwer, die extreme Position zu vertreten, hinter der sie persönlich nicht stehen. Gleichzeitig fanden sie es interessant, sich „mal so richtig“ oppositionell gegen die etablierten Fraktionen zu stellen, auch Kritik zu äußern und ihnen auf den Zahn zu fühlen. Dabei hatten der Präsident und sein Stellvertreter eine Menge zu tun, um die differenzierten Interessen auf einen gemeinsamen Konsens zu führen.

Politik, wie sie leibt und lebt – das Diskutieren brachte neben Kenntnissen zu den Abstimmungsformen im EU-Parlament und ihren Fraktionen auch eine Menge Spaß, sodass wir jederzeit wieder an dem Projekt teilnehmen würden.

Die PB Kurse des Jahrgangs 11