Der NABU Potsdam informiert am Evangelischen Gymnasium Hermannswerder
Rund 100 Mio. an Glas verunglückte Vögel pro Jahr – allein in Deutschland – sollten uns zum Umdenken bewegen: Nicht markiertes, großflächiges Glas am Bau ist mit einem modernen, ökologisch ausgerichteten Selbstverständnis nicht vereinbar!
Diesem Thema widmete sich deshalb anlässlich des Projekttages zum Thema Nachhaltigkeit auch eine Gruppe von Schülern am Ev. Gymnasium Hermannswerder. Nach fachlicher Einführung von Klemens Steiof, Artenschutzexperte der Berliner Senatsverwaltung und Mitglied der Fachgruppe Ornithologie beim NABU Potsdam, durften die Schüler gefährdende Glasflächen eines Schulpavillons mit einer Spezialfolie (SEEN-Punkte ®) selbst bekleben und auf diese Weise vogelschlagsicher machen. Dieses Beispiel macht dann hoffentlich nicht nur vor Ort Schule!
Eine Untersuchung der Fachgruppe Ornithologie des NABU Potsdam konnte zeigen, dass auch in Potsdam nicht vogelfreundlich gebaut wurde. Das Gefährdungspotential ist gerade in der Innenstadt immens. Unter den registrierten Bauwerken sind Schulen und Kindergärten ebenso wie Bushaltestellen, Theater, Gewerbebauten und Verwaltungsgebäude. Rund 350 Objekte wurden erfasst und bewertet. Davon können nach Maßgabe der Deutschen Vogelwarten 65 % als hochgradig gefährdend eingestuft werden. Gerade in Vegetationsnähe werden großflächige Glasfronten zu einer wahren Todesfalle für unsere gefiederten Freunde. Denn sie können zwischen Realraum und Spiegelung im Flug nicht unterscheiden.
Text und Fotos: NABU Potsdam/C. Persch.