Als sich die Junge Kantorei Hermannswerder am 28.02.2019 auf den Weg in die spanische Kleinstadt Igualada machte, wusste noch niemand, was sie dort erwarten würde: Spiele, Karneval, Musik und eine unbändige Energie der katalanischen Gastgeber, der Coral Infantil Gatzara, der aktuell sein 50jähriges Bestehen feiert.
Nach einer (fast) reibungslosen Hinreise und einem herzlichen Empfang in den Gastfamilien am Donnerstag unternahmen wir am ersten Tag einen Ausflug nach Barcelona (Sagrada Família, Architektur Antoni Gaudís, Les Rambles und ein Bad am Strand der Barceloneta). Am Abend wurde im Kulturhaus des kleinen Dorfes Santa Magarida de Montbui ausgiebig gefeiert, getanzt und gesungen: unter anderem vom Affen, der Bananen pflückt (Que và passar?) und von verrückten Hühnern. – Der Samstag stand im Zeichen der Musik. Am Vormittag gab es eine gemeinsame Probe, in der insbesondere die Uraufführung des Stückes „Melting Frosted Sky“ von Ruth Gramann vorbereitet wurde. Am späten Nachmittag nahmen wir teil am großen Karnevalsumzug durch die Stadt Igualada. Begleitet vom Jubiläumssong „Són cinquanta anys tot fent Gatzara“ folgten ca. 150 Sängerinnen und Sänger in leuchtenden Kostümen dem Wagen mit ihrer Sonnenkönigin: „El Sol és la nostre Reina que acompanha amb alegria“. Was für ein rauschendes Fest! – Nach einer kurzen Nacht trafen wir uns am Sonntag zum gemeinsamen Paella-Essen im Dorf L’Espelt. Am Abend gab es dann das Jubiläumskonzert im Teatre de l’Aurora. Beide Chöre, La Coral Infantil Gatzara und die Junge Kantorei Hermannswerder, sangen jeweils eigene Werke und musizierten auch gemeinsam: Ein abwechslungsreiches Programm in verschiedenen Sprachen, mit schwungvollen Choreografien, mit sakralen und weltlichen Werken und gekrönt von der gelungenen Uraufführung des Stückes „Melting frosted sky“. – Am letzten Tag, am 04.03.2019, unternahmen beide Chöre noch einen Ausflug zur Benediktinerabtei Santa Maria de Montserrat. Malerisch gelegen im gleichnamigen Gebirge ist das Kloster heute noch ein Zentrum katalanischer Kultur mit hoher symbolischer Bedeutung.
Fünf Tage mit einem dichten Programm und vielen intensiven Begegnungen, das hatte so niemand erwartet! Am Ende fiel der Abschied nicht leicht. Tränen und eine katalanische Sitzblockade waren Ausdruck der Verbundenheit und Freundschaften, die sich innerhalb der kurzen Zeit entwickeln konnten. Die Tage in Igualada werden noch lange nachklingen, und wir freuen uns schon auf den Gegenbesuch unserer katalanischen Freunde im Herbst!
Adéu, Gatzara!