Jüdische Geisteswelt in Frankfurt/Main
Im Februar 2023 fuhren wir als "Seminarkurs Jüdische Geisteswelt" nach Frankfurt, um uns mit dem Judentum und seiner bedeutenden Geschichte in Frankfurt auseinanderzusetzen.
Dafür trafen wir uns an einem Mittwoch um 14 Uhr am Potsdamer Hauptbahnhof und fuhren nach Berlin. Nachdem wir dort unsere Vorräte aufgefüllt hatten, ging es mit dem ICE nach Frankfurt/Main. Auf der Fahrt beschäftigten wir uns vor allem mit den verschiedensten Kartenspielen. Das größte Gesprächsthema war aber ein anderes- denn wir mussten entscheiden in welches Restaurant wir nach Ankunft wollten. Da das koschere Restaurant aber schon früher schloss, gab es eine Planänderung. Nach Ankunft am Bahnhof gingen wir zuerst zur Jugendherberge und bezogen unsere Betten. Im Anschluss gab es dann das langersehnte Essen. Wir entschieden uns für eine Pizzeria und ließen so den ersten Tag ausklingen.
Am nächsten Tag klingelte um 8 Uhr der Wecker, und nach einem kleinen Frühstück machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Programmpunkt- das Museum Judengasse. Auf dem Standort des Museums befand sich einmal das älteste Ghetto Deutschlands, das um 1460 eingerichtet worden war. Alle Menschen jüdischen Glaubens wurden in dieses Ghetto zwangsumgesiedelt, sodass zeitweilig fast 3000 Menschen auf engstem Raum leben mussten. In dem Museum befanden sich sogar noch alte Kellerfundamente, die diesen Zustand verdeutlichten. Die Wohnungen waren nicht voneinander abgetrennt, sehr dunkel und bestanden nur aus einem Zimmer pro Familie. Besonders faszinierten uns die Haussymbole, denn jedes Haus hatte statt Hausnummer ein bestimmtes Symbol, welches die Familie repräsentierte. Wir fanden beispielsweise das Haus Sperber und das Haus Rothschild. Im Anschluss an die Führung hatten wir etwas Zeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Einige von uns nutzten die Gelegenheit, um die Altstadt mit dem Römer und dem Dom oder auch einfach Restaurants zu besuchen. Der nächste Programmpunkt war das Jüdische Museum. Um aber überhaupt in das Museum hineinzukommen, musste man erstmal durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen. Das verdeutlichte schon, wie groß die Bedrohung durch antisemitische Anfeindungen ist. Dort hatten wir einen Workshop, bei dem wir uns mit dem jüdischen Leben heute und Antisemitismus beschäftigten. Denn schon Kinder erfahren in der Schule und in Sportvereinen Anfeindungen. Des Weiteren setzten wir uns mit den religiösen Regeln des Judentums auseinander, die im alltäglichen Leben beachtet werden müssen und lernten viel über die verschiedenen jüdischen Gemeinden in Frankfurt und ihre Bedeutung für die Stadt. Dabei ist uns nochmal bewusst geworden, wie sehr sich die Meinungen der Rabbiner untereinander unterscheiden, abhängig von der Strömung, der sie angehören. Im Anschluss hatten wir wieder freie Zeit, in der einige sich die Wolkenkratzer anschauten, sich ausruhten oder am Main spazierten. Für den Abend war eigentlich ein Besuch der Oper geplant, der aber leider ausfiel. Dafür konnten wir die Zeit nutzen, um koscheres Essen auszutesten. Also wanderten wir wieder los und trafen uns am Restaurant. Die Spaziergänge durch Frankfurt waren immer ein ziemliches Erlebnis, da Verlaufen oder eine andere Panne immer dazugehörte. Ab und zu kam es auch mal vor, dass jemand in die falsche U-Bahn eingestieg, doch am Ende haben wir uns immer wiedergefunden. Den letzten Abend ließen wir mit leckerem Essen, lustigen Spaziergängen und Spielen am Wasser ausklingen. Insgesamt hatten wir also eine schöne Zeit, in der wir die Stadt erkundet, die Zeit als Gruppe genutzt und natürlich viel thematisches Wissen dazugewonnen haben.
Text: Johanna Thobe
Mit Leine und Halfter zum Führerschein
Am Mittwoch, den 29.06.22, waren die Schüler*innen der 5L zusammen mit ihren Klassenlehrer*innen Frau Zerbe und Herrn Lehmann sowie Lamas und Alpakas des Märkischen Lamahofs Schenkendorf wandern, um den Klassenzusammenhalt zu stärken sowie personale Kompetenzen zu erweitern. Und einen Führerschein sollte es auch noch für alle geben.
Dort lernten wir die Tiere kennen, indem wir über deren Versorgung, Miteinander, Kommunikation, gegenseitige Akzeptanz, Erleben unterschiedlicher Herdenstrukturen u.v.m. informiert wurden. Nach dem Einfangen, Aussuchen und Halftern der Tiere auf der Weide wanderten wir mit den Lamas und Alpakas. Für den Einen oder Anderen war das herausfordernd. Obwohl die Tiere die Kinder als Chef akzeptieren, führt fehlende Selbstsicherheit zu unruhigen Tieren. Das Lama Montezuma war schlussendlich nur unter Führung von Herrn Lehmann besänftigt. Das Alpaka Ali ist unter Gleichgesinnten der Ranghöchste. Er ließ uns befürchten, nicht zu bändigen zu sein, doch Lukas, Noya, Max und Johann waren mit ihm auf einer Wellenlänge. Sie hatten viel Spaß miteinander.
Auf dem Rückweg wurden die Lamas und Alpakas schneller. Ob sie wohl wussten, dass sie dort die Leckerli-Fütterung erwartet? Überraschenderweise erwartete uns das verschmuste Lama Igor, obwohl Lamas Fluchttiere sind. Abschließend erhielten alle Schüler*innen einen personalisierten Lama- oder Alpakaführerschein.
Berlin- immer eine Reise wert für Künstler*innen
Exkursion mit den Grundkursen Kunst 11.1 und 11.2 zum Kulturforum Berlin
Am Mittwoch, den 29.06. und Freitag, den 1.07. waren die Grundkurse Kunst des 11. Jahrgangs mit der Kursleiterin Alexandra Schraepler unterwegs zum Kulturforum Berlin. Hier wurden die neu renovierte Neue Nationalgalerie von Mies van der Rohe in Augenschein genommen, die Klassiker der Designstuhlsammlung des Kunstgewerbemuseums betrachtet und die Gemäldegalerie mit der aktuellen Ausstellung „David Hockney – Landschaften im Dialog“ besucht.
Text und Fotos: Alexandra Schraepler
Deutschkurse in Weimar
„Egal, was die Frage ist - Goethe ist die Antwort! - und wenn nicht, Schiller sollte auch passen.“ Diese Erkenntnis begleitete uns bis zum Ende unserer zweitägigen Exkursion in die Klassik- und Kulturhauptstadt Weimar. Die Deutschkurse besichtigten die Wohnhäuser Goethe und Schillers sowie die Anna Amalia Bibliothek und bekamen eine Führung durch das Goethe-Nationalmuseum. Zudem besuchten wir die Theateraufführung „Bombenstimmung“ im Deutschen Nationaltheater.
Der erste Programmpunkt war eine Führung durch das Wohnhaus Schillers. Diese bot uns einen Einblick in seine ganz privaten Schreib-, Schlaf-und Empfangszimmer. Dort schrieb er einige seiner bekanntesten Werke, zum Beispiel "Die Braut von Messina" und „Wilhelm Tell“. Nach einiger freier Zeit, die uns eine erste Orientierung in der Stadt ermöglichte, traf sich unser gesamter Jahrgang vor dem Deutschen Nationalmuseum, um die Aufführung: „Bombenstimmung“ anzusehen. In seiner neuen Komödie von Jan Neumann geht er der Frage nach, wie viel Terrorist in jedem von uns ist und wie im Zeitalter des Postfaktischen eine Lügenpresse überhaupt lügen kann.
Am zweiten Tag erwartete uns ein Programm rund um Goethe, mit Audioguides ausgestattet, fanden wir unseren Weg durch die vielen Räume seines Wohnhauses am Frauenplan. Auch konnten wir einen Einblick in seine ganz privaten Räume gewinnen wie sein Schreibzimmer, in dem er viele Stunden mit seinem Schreiber John verbrachte. Besonders beeindruckend war, dass hier alle Gegenstände im Raum dort zu sehen waren, wo sie zu Zeiten Goethes ihren Platz hatten.
Anschließend erwartete uns eine Führung durch das Goethe Nationalmuseum, in dem die Vielschichtigkeit von Goethes Wirken über das rein literarische Schaffen hinaus verdeutlicht wird. So erfuhren wir mehr über die vielen Facetten Goethes, so spricht man nicht nur vom dichtenden Goethe sondern auch vom reisenden, zeichnenden, lümmelnden und wissenschaftlichen Goethe. Seine Reisewege und Auslandsaufenthalte erschlossen wir uns anhand einer beeindruckenden Karte, die stark verdeutlichte, wie viel mehr Goethe durch Europa reiste als Schiller, der Deutschland niemals verließ. Sein Leben lang nahm Goethe Zeichenunterricht, besonders stark setzte er sich hierbei mit der Farbenlehre auseinander. Aber auch sein Interesse für die Wissenschaft lebte er sehr stark aus, insgesamt sammelte er über 18.000 Mineralien. Der Dichter war extrem vielseitig begabt und ein ernst zu nehmender Wissenschaftler, der sich u.a. mit der Morphologie von Pflanzen beschäftigte. Er hat mehrere wissenschaftlich-botanische Abhandlungen geschrieben. Zudem entdeckte er ein ungewöhnliches Malvengewächs auf seiner Brasilienreise, welches anschließend nach ihm benannt wurde, Goethea cauliflora. Zudem wurden im Museum auch private Gegenstände Goethes ausgestellt wie seine Hosenträger oder sein Reisemantel.
Der Besuch der Herzogin Anna Amalia Bibliothek bildete den goldenen Abschluss unserer Exkursion. Herzogin Anna Amalia hatte sich mit allen Mitteln dafür eingesetzt, Weimar zu einem kulturellen Zentrum zu entwickeln. Eine Million Bände standen in den Regalen der Bibliothek mit ihrem weltberühmten Rokokosaal, darunter mit 13.000 Bänden die größte Faust-Sammlung der Welt. 2004 war im Dach der Bibliothek ein Brand ausgebrochen, der verheerende Folgen hatte, ein Teil des wertvollen Bestandes war stark beschädigt oder zerstört. Bereits einen Monat nach dem Brand, zeichnete sich ab, dass die geborgenen Bücher zwar schwer beschädigt waren, aber nach wie vor individuelle Merkmale besaßen, die sie unersetzbar machten: Informationen zu ihrer Herkunft und zu Material, Technik und Produktion der Einbände. Die Restauration der wertvollen Bücher ist bis heute noch nicht abgeschlossen.
Text: Frieda Fischer